Der Fluss in dem Wasser fließt

Verdammt! Ich schüttelte leicht den Kopf und spürte Cheyennes wie meine Frustation. Verdammt, verdammt, verdammt! Super, es hatte also nicht geklappt. Es war eine ziemlich dumme Idee von mir gewesen, zu denken, ihn auszutricksen und er würde in mich hinein laufen. Eigentlich wollte ich ihn damit nur ärgern, aber das war ja nun missglückt. Nun, ärgern wollte ich ihn immer noch und irgendwie mussten wir ja aus dieser Situation heraus kommen.
Seine Frage tat ich lediglich mit einem energischen Kopschütteln ab. Als sich Cuck verwundert wieder zu mir umdrehte, sprang ich von neuem los und sprintete an ihm vorbei.
"Reingefallen!", rief ich und schlug als erste mit der Hand an die große Eiche an. Ich lachte kurz triumphierend auf, dann machte ich mich daran, ihm zu entkommen. Man konnte ja nie wissen, wie ein frustierter Schüler reagieren konnte. Immer noch grinsend packte ich den untersten Ast, setzte einen Fuß an den Stamm und zog mich geschickt hinauf. So kletterte ich ein wenig in die Höhe, eines der Dinge, die ich neben dem Laufen ebenfalls gut beherrschte und sehr gerne tat. Ich erinnerte mich, wie sich Moira an dem Stamm festgeklammert hatte, als ich das Klettern mit ins Training eingebaut hatte. Nicht jeder mochte das. Und Chuck?
Ich blickte durch die Zweige hindurch nach unten, wo Cheyenne unruhig um den Baum herum trabte.

Kaum hatte ich mich wieder zu ihr umgedreht, sprintete Joey auch schon los. Ich zog meine Augenbrauen hoch und ging ihr nach. "Hey, ich dachte wir wollten zur Abwechslung mal fair miteinander umgehen." Ich sah ihr nach wie sie den Baum hochkletterte. Klettern war für mich nie ein Problem gewesen, ich war ein Jäger, wenn ich was konnte dann klettern. Im allgemeinen verwunderte es mich, dass Joey so gut in dingen war, die für sie als Kriegerin nicht umbedingt notwendig waren. Klar musste man sportlich sein, aber ihre Stärken gehörten meiner Meinung nach eher zu dem was ein Jäger können musste.
Ich ergriff den Ast, der mir am nächsten stand und fing an den Baum hochzuklettern. Ich wusste was ich tat, doch der Gedanke, dass ein einziger falscher Schritt genügen würde um mich umzubringen, ließ das Adrenalin durch meine Adern pumpen. Ich hatte schon immer ein faible für gefährliche Dinge, wenn es nicht grade ums schwimmen ging.
Während Cheyenne Joey nicht folgen konnte, hatte ^Harvey den Vorteil, seine Gestalt zu ändern wie er wollte, also verwandelte er sich in einen Falken und folgte mir in den Baum. Bald war ich auf der selben Höhe mit Joey und kniete mich auf den Ast. Ich sah nach unten. Es war nicht wirklich überragend hoch, trotzdem grinste ich leicht als ich nach unten sah. Das leichte Kribbeln im Bauch gefiel mir.

"Ich weiß auch nicht, gestand ich, über die Schulter zuückblickend.
Ich beobachtete wohlwollend, wie geschickt Chuck den Baum erkletterte. Sie dachte, sie wäre mit eine der einzigen, die dies konnten, aber da hatte sie sich wohl geirrt. Wahrscheinlich saß er des öfteren auf einem Ast und schoss von dort auf ein vorbeilaufendes Reh oder ähnliches. Als Harvey sich in eine Falken verwandelte, zuckte ich beinahe zusammen. Ich hatte ganz vergessen, dass der ja noch seine Gestalt ändern konnte. Bisher war ich glücklich mit Cheyenne, aber ich fragte mich, wie es wohl wäre, wenn sie sich auch noch nach Belieben verwandeln könnte. Ich habe die Höhe noch nie sonderlich gemocht, gab die Wölfin zur Antwort und starrte hinauf in die Äste. In diesem Punkt war sie ihrer Schwester Freedom vollkommen unähnlich. Dessen Seelentier Light war ein Adler und liebte natürlich die Lüfte.
Ich heftete meinen Blick wieder auf Chuck, der nun so in etwa auf meiner Höhe angekommen war und kurz nach unten blickte. Warum grinste er denn? Weil Cheyenne unten warten musste? Oder gefiel es ihm hier oben so gut?
Ich gab ein leichtes Grinsen zurück und meinte so unbefangen wie nur möglich, um mein vorheriges Verhalten wieder wett zu machen:
"Es gefällt dir hier."

Ich sah wieder zu Joey und nickte leicht, "Ich mag den Gedanken, dass ich sterben könnte." Mir war bewusst, dass diese Antwort vermutlich nicht ihren Vorstellungen entsprechen würde. Welchem Jungen in meinem Alter gefiel es denn schon sterben zu können. Es war mir eigentlich ziemlich egal, wie sich andere Schüler verhielten. Ich war nicht wie sie und ich tat gar nicht erst so. Sie hatten nicht das erlebt was ich erlebt hatte und in meinen Augen waren sie nichts weiter als schwach. Allein diese gut gelaunten Gesichter zu sehen machte mich aggressiv. Das war vermutlich auch einer der Hauptgründe, aus denen ich keine Freunde hatte, oder haben wollte. Ich hatte Harvey, das reichte mir. Von ihm wusste ich, dass er in jeder Situation hinter mir stehen würde. Wenn ich je etwas gelernt hatte, dann war das niemandem zu Vertrauen, Harvey war eine Ausnahme. 'Oh komm schon, du wirst doch nicht etwa sentimental?' Es war so klar, dass sowas kommen würde. So gerne ich ihn auch mochte, Harvey war das unemotionalste Wesen, dass ich je hatte kennen lernen dürfen. Seelentiere sind ja oft ziemlich genauso wie man selbst, ich glaube, dass ist bei uns auch der Fall, auch wenn schon viele das Gegenteil behauptet haben. Er ist in gewisser Hinsicht eine extreme von mir, was ich noch an Hass in mir haben, hat sich bei ihm in Kälte verwandelt. In interessiert nichts mehr, abgesehen von mir und seine Hemmschwelle ist viel niedriger als meine, wenn er überhaupt eine besitzt.

Ich zog überrascht die Augenbrauen hoch. Mir war nicht bewusst, dass Chuck so wenig an seinem Leben hing. Ich selbst hatte zwar keine wirkliche Angst vor dem Tod, aber ich wollte doch um jeden Preis leben. Vor allem für Vater, denn ich ich konnte ihn immer noch nicht rächen. Und für Freedom. Ich könnte meine Schwester nie alleine lassen, ich liebte sie zu sehr. Was sollte sie denn ohne mich machen? Sie konnte ja kaum einer Fliege etwas zu leide tun. Es wunderte mich immer noch, wie sie es geschafft hat, Jägerin zu werden, obwohl sie das Töten nicht möchte. Wenn ich nicht mehr da wäre, würde sie dann immer noch jagen können? Ich bezweifelte es. Außerdem wollte ich herausfinden, woher ich wirklich komme. Wer meine wahren Eltern waren, von welchem Volk ich abstamme. Vielleicht gehörte ich ja schon immer hierher, vielleicht auch nicht. Ich erinnere mich ja nicht daran, was bis zu meinem fünften Lebensjahr geschehen war. Ich weiß nur, dass ich adoptiert wurde. Und schon so gut wie immer liebten wir unsere Ruhe. Wir waren nicht so wie unsere Ziehfamilie.
"Warum?", fragte ich, obwohl ich wusste, dass das vielleicht eine sehr persönliche Frage war.

Irgendwie war mir klar, dass diese Frage kommen würde, trotzdem fühlte ich mich eingeengt. Ich spürte wie Haare sich auf meinem Arm aufstellten und sich Nervosität in meinem Körper breitmachte. Ich sah auf die Narbe an meinem Unterarm. Warum? Das habe ich mich auch schon oft genug gefragt, bis ich letztendlich zu dem Entschluss kam, das die Antwort war einfach nicht zu fragen. Im Grunde war ich zufrieden, so wie es grade lief. Es war eine, für meine Verhältnisse, gute Zeit. Meine Eltern und ich ließen uns weitestgehend in Ruhe und taten nur in der Öffentlichkeit so, als wären wir eine gute Familie. Es konnte ja niemand wissen, dass wir Privat nicht einmal einen Satz wechseln konnten ohne uns noch mehr zu hassen.
Mir wurde bewusst, dass Joey immer noch auf eine Antwort wartete und weil mir auf die Schnelle nichts besseres Einfiel sagte ich einfach, "Warum nicht?" So ziemlich die Standartantwort, aber immer noch besser als gar nichts.

Ich wartete geduldig auf Chucks Antwort und konnte beinahe sehen, wie es in ihm arbeitete. Als er dann nur `Warum nicht´ sagte, wusste ich wohl, dass es einen guten Grund dafür gab. Er wollte bloß nicht darüber sprechen, was sicher verständlich war.
"Nun, das Leben ist doch recht schön, auch wenn es hin und wieder Streitigkeiten, Krieg und solche Dinge gibt", meinte ich und machte es mir auf dem Ast bequemer, in dem ich die Beine hinauf zog und mich an den Stamm lehnte.
"Weißt du, es gibt immer irgendjemand, der dich vermissen würde oder den du vermissen würdest. Ich will damit sagen, dass auch gewiss jemand für dich da ist, wenn du in Not bist oder einfach nur einen guten Freund brauchst. Und ich rede hier nicht von Harvey." Gut, das war wohl das erste mal, dass ich den Namen seines Seelentieres genannt habe, ohne ihn als Beleidigung oder Abwertung klingen zu lassen. Ich wusste auch nicht so richtig, aber auf gewisse Weise nahm diese Situation einen gewissen Punkt an Dramatik an. Wobei Dramatik nicht das richtige Wort ist. Mir fiel nur keine bessere Beschreibung ein. Ich hatte es nicht so mit Worten, Free konnte das besser.

Ich war Joey dankbar, dass sie nicht weiter nachhakte. Ich hätte um ehrlich zu sein, keine weiteren Worte gefunden. Stattdessen redete sie weiter und auch wenn ich ihr nicht umbedingt zustimmte, überraschte es mich, dass ich und sie in der Lage waren ein vernünftig Gespräch zu führen. Es gab wohl wirklich für alles ein erstes mal.
Fand sie das Leben etwa wirklich schön? Auch sie hatte es nicht immer umbedingt einfach gehabt um es mal vorsichtig auszudrücken. Vielleicht hatten wir das, was wir erlebt haben einfach unterschiedlich verarbeitet, aber in meinen Augen gab es nicht besonders viel, was das Leben wertvoll machte. Wenn man wollte, könnte man mein ganzes Leben als Krieg bezeichnen. Mit meinen Eltern, den anderen aus dem Stamm. Vielleicht sogar mit mir selbst.
Auf das was sie als nächstes sagte lachte ich kurz auf. "Versuchst du mich davon abzuhalten mich selbst umzubringen? Keine Sorge, so schnell wirst du mich nicht los." Aus meiner Stimme war ein leichter Spott zu hören. Er war nicht umbedingt gegen Joey gerichtet, um ehrlich zu sein wusste ich selbst nicht so genau gegen wen er sich richtete. Ich hatte keine Freunde, niemand der mir wichtig war, ausser vielleicht mein Bruder und den hatte ich schon seit 6 Jahren nicht mehr gesehen. Es gab also niemanden, der wirklich trauern würde. Meine Mutter würde ein paar Krokodilstränen herausbringen, weil das ihre Pflicht war und mein Vater würde sich fragen, warum sein Sohn so feige gewesen war, sich das Leben zu nehmen. Ich hatte kein Problem damit, dass ich nicht einmal meiner eigenen Familie wichtig war, schließlich hatte ich ja mein ganzes Leben Zeit mich damit abzufinden. Ich hatte ausserdem selber verlernt, wie es war jemanden zu mögen.

Ich gönnte mir ein kurzes Lachen, als Chuck sagte, so schnell würde ich ihn nicht loswerden.
"Bloß nicht, mit wem sollte ich mich denn sonst streiten?", meinte ich spöttisch. So war ich eben. Ich wollte ja nicht gleich zu übernett sein, aber schließlich ist ein Scherz doch etwas gutes, oder? Nein, ich fände es echt schade, wenn Chuck auf einmal nicht mehr da wäre.
"Und falls du es doch vorhaben solltest, dann werde ich dich so lange nerven, bis du es nicht tust. Nun, das klang doch gar nicht so schlecht, fand ich. Irgendwie muss ja ein positives und lockeres Gespräch zustande kommen. Es wäre unklug, sich hier oben auf dem Baum zu streiten.
Als ich ein FLügelrascheln vernahm, fuhr ich herum, aber es war nur irgendein dicker Vogel, der etwas weiter entfernt im Geäst landete. Oh, hätte ich doch nur meinen Bogen und Köcher mit Pfeilen mitgenommen. Dann hätte ich von hier aus gut diesen Vogel treffen können. Seufzend wandte ich mich wieder Chuck zu, um zu hören, was er antworten würde.

"Das wäre natürlich schade, dann hättest du ja niemanden mehr, an dem du deine Aggressionen auslassen könntest", entgegnete ich trocken. Jetzt wo ich so drüber nachdachte war ich immer noch sauer, weil sie mir einen Stein gegen den Kopf geworfen hatte. Ich war ziemlich nachtragend, von daher war das auch kein Wunder. Dennoch gab ich mir mühe, nicht gleich wieder einen Streit anzufangen. Vermutlich würde sie mich vom Ast schubsen und auf ein gebrochenes Genick hatte ich im Moment ehrlich gesagt nicht so lust. Abgesehen davon schien auch Joey sich zurück zuhalten, denn wenn man dieses Gespräch mit unseren sonstigen verglich verlief es aussergewöhnlich friedlich.
"Glaubst du nicht, dass das eher das Gegenteil bewirken würde?", fragte ich und auf meinen Zügen erschien ein schiefes Grinsen. Ich bezweifelte zwar, dass ihr wirklich so viel an meinem Leben lag, aber es wäre auch unnötig sich deswegen in die Haare zu kriegen.
Plötzlich fuhr Joey herum. Ich folgte ihrem Blick und sah den Vogel, der grade landete. Für einen kurzen Moment dachte ich an mein Wurfmesser, das ich immer bei mir führte. Ich würde vermutlich, oder ziemlich sicher sogar treffen, doch das hieß, dass ich das Messer wiederholen müsste, worauf ich offen gesagt keine Besondere Lust hatte.

Ich seufzte. Wie hatte ich nur annehmen können, mit Chuck ein einfaches Gespräch zu führen. Es war dumm von mir. Aber übel nehmen konnte ich es ihm auch nicht, immerhin war ich diejenige, die ihm einen Stein an den Kopf geworfen hatte; was ganz nebenbei nicht ganz ungefährlich war. Aber schließlich hatte er mich provoziert. Eine Entschuldigung kann er sich abschminken. Auch wenn er nicht vorher so aufmüpfig gewesen wäre.
"Möglich", antwortete ich, erleichtert darüber, dass wir noch einmal die Kurve gekriegt haben. Auch ich ringe mich zu einem leichten Grinsen durch.
Ich beobachtete Chuck, wie sein Blick zu dem Vogel und wieder zurück glitt. Na super. War er nun ein Jägerschüler oder nicht?
"Hast du keinen Bogen und Pfeile", fragte ich so leise, wie nur möglich. Ich dachte eigentlich, ich könnte mich von seinen Jagdfähigkeiten überzeugen lassen, aber er macht ja nicht mal Anstalten, sich für die Beute mehr zu interessieren als für eine Fliege. Ich warf Chuck einen abschätzigen Blick zu. Vielleicht machte ihn das ja ehrgeiziger.

In einer Sache waren wir uns scheinbar ziemlich ähnlich. Entschuldigen war nicht so unser Ding. Ich bezweifelte das sie die Schuld auf ihrer Seite sah, da ich vorher respektlos ihr gegenüber gewesen war. So war ich halt, wenn sie damit nicht umgehen konnte, dann war das nicht meine Schuld. Vermutlich dachten wir beide so, weshalb die Sache mit dem Stein wohl ungeklärt bleiben würde. Was soll's, wenn ich anfangen müsste aufzuzählen was ich alles schon gemacht hatte ohne mich dafür zu entschuldigen, würden wir sicher noch eine ganze Weile hier sitzen.
"Das würde sicher überhaupt nicht in deinem Interesse liegen!", erwiderte ich mit einem leicht sarkastischen Unterton. Es klang nicht kalt oder fies, wir führten grade ein halbwegs normales Gespräch und das wollte ich nicht gleich wieder kaputt machen.
Ich konnte nicht verleugnen, dass Joey meinen Ehrgeiz anstachelte. Ich hatte das Gefühl sie unterschätzte mich in einigen Dingen, was mich irgendwie wütend machte. Sie war nicht viel älter als ich, warum also sollte sie mir besonders viel überlegen sein? Ohne ihr zu Antworten zog ich mein Messer und warf nach dem Vogel. Bevor er auch nur merkte was los war steckte es auch schon in seiner Brust. Ein letztes mal noch flatterte er mit seinen Flügeln, als könnte er seinem Schicksal entrinnen, dann viel er zu Boden. Ich zog eine Augenbraue hoch und sah zu Joey. "Zufrieden?", fragte ich ruhig und fing an die Äste wieder runter zu klettern um mir meine Waffe wiederzubeschaffen. Ich hatte noch nie ein Problem damit gehabt zu Jagen, beziehungsweise Lebewesen zu töten. Ich konnte nicht verleugnen, dass meine Mentorin überrascht war, als ich das erste mal ein Tier tötete ohne mit der Wimper zu zucken. Ich verstand nicht, warum einige darum so einen Aufstand machten, früher oder später würden sie sowieso das zeitliche segnen.

Ich erwiderte nichts, sondern starrte ihn immer noch herausfordernd an. Und mein Warten wurde belohnt. Ich beobachtete, wie geschickt der Schüler sein Messer warf und es mitten in der Brust des Vogels stecken blieb. Er hatte wirklich gut getroffen, das musste ich ihm lachen. Er war doch gar nicht so übel, wie ich angenommen hatte. Zumindest in dieser Sache.
"Guter Wurf", meinte ich und zwang mich zu einem leichten Lächeln. Wahrscheinlich war es ein leichtes für Chuck gewesen, da er das Jagen ja trainierte. Sogar ich hätte das wohl hinbekommen. Immerhin gab es so Nahrung, ich fragte mich nur, wer den Vogel wohl essen würde. Ob sein Seelentier ihn sich vielleicht schnappte, Chuck ihn selber braten würde oder zum Vorrat des Dorfes beitragen. Letzteres wohl eher nicht, zumindest traute ich es ihm durchaus zu.
Ich folgte ihm ebenfalls und nahm mit schnellen geübten Bewegungen den Abstieg. Ein Fehltritt passierte mir so gut wie nie, eigentlich erkletterte ich jeden Tag irgendwelche Bäume, weil ich es einfach gerne tat. Und die Aussicht war auch nicht schlecht. Von dem letzten Ast ließ ich mich sanft fallen und landete leichtfüßig auf den Beinen, die ich leicht einknickte, um die Wucht des Sprungs abzufedern. Erfreut trabte Cheyenne auf mich zu und ich kraulte sie liebevoll hinter den Ohren. Das war das blöde an der Kletterei, dass ich so weit entfernt von meinem Seelentier war.