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| Thema: Der Magier der vergessenen Künste Di Mai 29, 2012 2:41 pm | |
| Sou... Inspiriert durch meine momentanen Lieblingsautoren (Markus Heitz und Kim Harrison) spukte schon seit lägerer Zeit die Idee zu einer Geschichte in meinen Kopf herum. Das ganze hat nun genug Form angenommen um es zu präsentieren. Bin mal gespannt was ihr dazu sagt. p.s.: Die Leuts von Waca könnten die Geschichte evtl. kennen. Da hatte ich sie auch ne Zeit lang eingestellt. Wissenswertes - Spoiler:
Darum geht’s:
Seit Königs Baris über Merendis herrscht. Ist Magie verboten. Alle Magier verden in Gefangenschaft gehalten oder getötet. In dieser turbulenten Zeit lebt Tosh, ein magiebegabter Jung. Sein Leben besteht drin seinen Häschern zu entkommen und sich durchs Land zu schlagen. Während einer dieser Fluchten triff Tosh auf Sai, der ebenfalls Magie berherrscht. Es gelingt den zwei unterschiedlichen Jungen sich zusammen zu raufen und schlagen sich gemeinsam durch. Ihr Ziel ist es den letzten freien Erzmagier zu erreichen, der im Geheimen weiter Magier ausbildet und einen Wiederstand gegen Baris organisieren will. Doch auch Baris treibt seine dunklen Ziele weiter voran. Wird es Tosh gelingen seine Kräfte zu kontrollieren und sich dem Wiederstand anschließen? Oder schafft es Baris das Land in den ewigen Schatten zu stürzen…
Dramatis Personae:
Baris: Herrscher über Merendis Gräfin Ethimia: Strategin und vertraut von Baris Lord Uldah: Hohes Medium: und Vertrauter von Baris General Rafad: Führer des königlichen Heeres und Vertrauter von Baris Mantio: Spion und Vertrauter von Baris
Tosh: magiebegabter Junge Sai: magiebegabter Junge (heilende/weiße Magie)
Ernko: Knecht des Großbauern Raja: Magd des Großbauern
Medium: Medien stehen im Dienst des Königs. Sie sind blind können dardurch aber die Aura anderer Menschen ''sehen'' und somit auch ob jemand magische Begabungen besitzt .
Schauplätze:
Merendis: Das Land in dem die Geschichte spielt
Kalai: Ein kleines verschlafenes Dörfchen mitten in Merendis. Die Dorfbewohner arbeiten größten Teils auf den Höfen der mit angesiedelten Bauern und Großbauern. Hier sagen sich noch Fuchs und Hase gute Nacht
Santroswald: Ein Wald, der unmittelbar an Kalai grenzt. Es gibt nur wenige Wege die durch diesen Wald führen. Es ist einfacher um ihn herum zu reisen. Dadurch hat sich dieser Wald sein wildes Herz behalten. Uralte Bäume wachsen dort. Reisenden wird eher davon abgeraten, durch diesen Wald zu reisen. Denn Flora und Fauna können so ihre Tücken haben.
Schloss Wolkenfall: Hauptschloss von König Baris. Es ist schon lange im Besitz seiner Familie und ständig gewachsen. Jedoch dient es hauptsächlich als Prunkschloss in dem Bälle und Feste gefeiert oder Empfänge für andere Adelsfamilien abgehalten werden. Die Räume sind in schlichter Eleganz gehalten und die Außenanlage, die mehr oder weniger einem Park ähnelt, ist großzügig gestaltet. Der größte Schatz in Schloss Wolkenfall ist die Bibliothek, die größte in ganz Merendis. Hier wird das Wissen von Jahrhunderten aufbewahrt.
Wolkenstadt: Anfangs war diese Stadt nur eine Ansammlung von Häusern, in denen die Bediensteten von Wolkenfall lebten. Doch genau wie das Schloss wuchs die Siedlung immer weiter. Mittlerweile ist sie eine der größten Städte in Merendis und wurde zur Hauptstadt des Landes ausgerufen.
Burg Schwarzstein: Eine Burg die früher zur Ausbildung der königlichen Soldaten bestimmt war. Doch seit König Baris herrscht wurde ihr Verwendungszweck ausgeweitet. Der Kerker wurde ausgebaut und zieht sich mehrere Etagen in den Untergrund hinein. Hierher werden die Magier gebracht, die von den Soldaten ergriffen wurden. Nur angestellte im Königshaus haben Zutritt ins innere der Burg. Ursprünglich kam der Name Schwarzstein von dem dunklen Granit aus dem die Burg gebaut wurde. Doch mittlerweile wird sie von den meisten Einwohnern nur noch Burg der verlorenen Seelen genannt. Denn niemand der dort in Haft gekommen ist, kam je wieder heraus.
Prolog - Spoiler:
Der Winter hatte Merendis noch immer in seinem eisigen Griff. Eigentlich sollte langsam der Frühling Einzug halten, doch bis jetzt ließ er auf sich warten. Die Nacht war mondlos und vor dem Sternenhimmel hatte sich eine trübe Wolkendecke gebildet. Pünktlich mit dem Glockenschlag, der die Nachtruhe verkündete, hallten gleichmäßige Schritte über das Kopfsteinpflaster. Schritte die Sorge und Unheil verkündeten. Eine Gruppe Soldaten marschierte durch die Straßen von Wolkenstadt um das neu erlassene Gesetz von König Baris auszuführen. Eine junge Frau stand hinter den geschlossenen Läden des Fensters und lauschte hinaus. Geht vorbei. Zieht weiter und lauft vorbei. Als die Schritte vor ihrer Tür zum Stehen kamen setzte ihr Herz einen Moment aus. So schnell sie konnte hastete sie in ein Nebenzimmer. ``Tosh mein Liebling. Wach auf. Stell keine Fragen. Hör einfach zu´´, weckte sie den Jungen, der dort schlief. Schlaftrunken blinzelte der Junge und wurde unsanft auf die Füße gezogen. Ein wuchtiger Schlag verkündete, dass jemand vor der Haustür stand und Einlass begehrte. Sofort war alle Müdigkeit aus Toshs Körper gewichen. Die Frau hatte bereits ein Tischlein zur Seite gestellt und flink ein paar Dielen des Bodens gelöst. Sie winkte den Jungen zu sich und half ihm sich in den freigelegten Raum zu legen. So wie wir es geübt haben flüsterte sie Du bleibst hier drin und gibst keinen Ton von dir, bis ich dich hole oder… ihre Stimme versagte und eine einzige Träne lief über die Wange der Frau … warte bis alles ganz Still ist. Dann verlässt du die Stadt. Am besten das Land. Folge einfach dem Fluss… und…und denk daran niemanden von deinem Geheimnis zu erzählen. Es ist nichts Schlechtes, sondern machen dich zu etwas besonderem. Doch es gibt viele Menschen die das nicht verstehen und noch andere die dich deshalb fangen möchten. Ich liebe dich mein Engel. Ich werde immer auf dich aufpassen, auch wenn ich nicht bei dir bin. Die Frau gab dem Jungen einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Danach wurde die Welt um Tosh dunkel. Es war der letzte Moment den er mit seiner Mutter verbracht hatte.
Kapitel 1Erwischt? - Spoiler:
Die Sonne ging gerade auf und kitzelte mit ihren Strahlen die letzte Schlafmütze in Kalai aus dem Bett. Tosh war schon seit einigen Stunden mit den, ihm aufgetragenen Aufgaben, beschäftigt. Vor einigen Wochen war er in Kalai angekommen und bei einem Großbauern als Tagelöhner beschäftigt. `` He Bursche!´´ erklang die Stimme des Großbauern `` Wenn du die Kühe aus dem Stall getrieben und die Schweine gefüttert hast geh zu Ernko. Er bessert das Dach der Scheune aus und könnt noch Hilfe gebrauchen.´´ ``Jawohl, das mache ich Herr.´´ antwortete Tosh. Doch bevor er dem Knecht zur Hand ging schaute er noch in der Küche vorbei um sich sein Frühstück abzuholen. Raja, die junge Küchenmagd zwinkerte ihn freundlich zu als er sich herein stahl und an den Tisch setzte. `` Hast du es schon gehört`` raunte sie als sie Tosh ein Stück Brot und einen Becher Milch brachte `` König Baris hat seine Schergen wieder ausgeschickt. Sie sollen die letzten Begabten einfangen´´ Sorgenvoll blickte Tosh sie an `` Weißt du ob sie auch nach Kalai kommen´´ fragte er ein wenig bedrückt. `` Nach Kalai? Du machst wohl Witze.´´ lachte Raja `` Wen sollten sie denn hier auf magischer Begabung prüfen? Die Gänse und Kühe der Bauern? Nein, nein Kalai ist doch nur ein Dörfchen. Hier hatte sich noch nie ein Magier aufgehalten. Mach dir also nicht so viele Sorgen.´´ In Gedanken versunken starrte Tosh auf seinen Becher. Seit König Baris herrscht, war das Ausüben und Beherrschen von Magie verboten. Anfangs hatten sich die Magier gegen dieses Verbot aufgelehnt. Doch der militärischen Stärke des Königs hatten sie nicht genug entgegenzusetzen. Die meisten wurden getötet oder zum Schloss verfrachtet. Keiner weiß genau was dort mit ihnen geschieht, denn noch nie ist einer von dort zurückgekehrt. `` He Tosh. Was ist denn? Glotz nicht ins Leere. Beeil dich lieber. Du sollst doch Ernko zur Hand gehen und du weißt wie ungern er wartet.´´ holte ihn Raja aus seinen Gedanken. Schnell aß und trank Tosh fertig und machte sich auf den Weg zum Knecht des Großbauern. Als er über den Hof lief hörte er das klappern mehrerer Hufe. `` Du da. Ruf mir den Großbauern herbei. Wir haben etwas mit ihm zu besprechen`` befahl ihm eine unbekannte Stimme. Als Tosh sich umdrehte, gefror ihm fast das Blut in den Adern. Vor ihm bauten sich drei berittene Wächter auf. Ihre Fahne zierte eine silberne Taube, das Wappentier von König Baris.
Doch noch entkommen - Spoiler:
``Ja..Jawohl Herr!´´ stotterte Tosh und stolperte vorwärts Richtung Bauernhaus . Er konnte seine Augen nicht von den Wächtern abwenden. Sie trugen leichte Lederrüstungen, außer dem Fahnenträger waren die beiden Anderen mit einem Kurzschwert und einem kleinen Rundschild ausgerüstet. Mit lautem Gepolter kam nun auch noch ein Ochsengespann im Hof zum stehen. Der wagen wirkte wie ein Gefängnis auf Rädern. Auf der Ladefläche bildeten verstrebte Eisenstangen einen Käfig. In unregelmäßigen Abständen waren verschnörkelte Schriftzeichen in die Stangen geritzt worden. Neben dem Lenker, der ebenfalls in einer leichten Lederrüstung steckte, saß eine junge Frau die höchstens Mitte zwanzig war. Sie war in eine hellblaue Robe gehüllt, ihr schulterlanges, fast weißes Haar wurde von einem dünnen Lederband zusammen gehalten. Irgendetwas an der Frau bereitete Tosh Unbehagen. Als er sie ein zweites mal musterte wurde es ihm klar. Die Augen der Frau waren nicht klar sondern von einem milchigen Schleier überzogen. Sie war blind, sie war ein Medium. Ein Medium konnte Magier ausfindig machen und erkennen, wie wusste Tosh nicht genau, doch ihm war klar dass er sich in Gefahr befand. Er musste schnellst möglich aus der Nähe des Mediums. Sein Herz hämmerte so stark, als wolle es aus seiner Brust springen, während Tosh auf die Küche zu hastete. Er riss die Tür auf und stolperte hinein. Mit einem erschreckten Schrei landete Tosh auf dem Küchenboden. Neben ihm lag die verdutzte Raja, er schien sie umgerannt zu haben als er in die Küche hineinplatzte. `` Tosh du Tollpatsch!´´ schnauzte sie während sie auf die Beine kam `` Was um alles in der Wellt…´´. Als sie den panischen Blick des Jungen bemerkte milderte sich der Blick der Küchenmagd. `` He, was ist los? Du schaust ja als hättest du einen Geist gesehen. Wer ist da gekommen?´´ fragte sie ein wenig besorgt. ´´ Draußen…Reiter…Medium…´´ stammelte Tosh `` Sie suchen nach Magiebegabten! Ich muss hier weg, ganz schnell weg!´´ Seine Gedanken überschlugen sich und gleichzeitig breitete sich ein Kribbeln in seinem Körper aus, was nie etwas gutes bedeutete. `` Hast du dir eben den Kopf angeschlagen als du über mich gefallen bist?´´ fragte Raja und trat ans Fenster um hinauszusehen. `` Du hast ja Recht.´´ meinte sie an Tosh gewandt, der immer noch auf dem Boden saß `` aber was wollen die hier?´´ ``Die suchen nach mir. Die wollten mich!´´ Verzweiflung lag in Toshs Stimme `` Ich weiß nicht wie ich das mache, aber ich kann Magie benutzen. Da schau.´´ Entsetzt starrte Raja Tosh an. Er streckte ihr die Hände entgegen, doch da waren keine zu sehen seine Arme endeten an den Handgelenken. `` Was… was? Wie machst du das?´´ stammelte sie und ging in die Hocke. Raja tastet die Arme des Jungen ab und konnte auch seine Hände fühlen, doch zu sehen waren sie nicht. `` Ich sagte doch schon das ich es nicht weiß´´ Tränen sammelten sich in Toshs Augen `` Ich kann mich an kaum etwas von früher erinnern. Ich weiß nur wenn dieses Kribbeln in mir aufsteigt, dann kann ich Magie wirken, aber ich weiß nie genau was passiert. Ich reise schon lange von Ort zu Ort und verstecke mich vor denen die der König ausschickt um Magiebegabte zu fangen. Immer wenn ich Gerüchte gehört habe bin ich weitergezogen. Doch dieses Mal bin ich zu spät. Jetzt haben sie mich.´´ Mittlerweile waren auch die Unterarme des Jungen verschwunden. `` Vielleicht wirst du ja komplett unsichtbar´´ entgegnete die Magd `` Dann wärst du doch sicher.´´ ``Das würde auch nichts nützen´´ antwortete Tosh `` Das Medium kann mich spüren. Ich weiß nicht wie ich meine Magie aufrecht erhalten kann. Wenn das Kribbeln nachlässt werde ich wieder sichtbar sein. Dann werden fassen und mitnehmen, oder sie töten mich gleich hier.´´ Tosh verlor den Kampf gegen seine Tränen, sie strömten seine Wangen hinab und tropften auf die Holzdielen der Küche. `` Noch haben sie dich nicht. ´´ stellt die Magd fest. Entschlossen stand sie auf, richtete ihren Kittel und ging an die Küchentür, die auf den Hof führte. `` Was verschafft uns die Ehre eures Besuches ihr tapferen Soldaten unseres geliebten Königs´´ rief Raja den Reitern entgegen. `` Wir haben dem Knirps eben schon bescheid gegeben dass wir den Großbauern suchen. Antwortete einer der Wächter mürrisch. `` Hat er euch denn nicht gesagt, dass unser Herr gerade die Felder begutachtet?´´ fragte die Magd entrüstet `` Der Winter wird bald Einzug halten, Da müssen noch die restlichen Knollen geerntet werden, bevor der erste Schnee fällt und es muss überprüft sein ob die Trauben für den Eiswein schon genügend Frost hatten. Aber was sollte euch mein Gequassel interessieren. Seht ihr die große Doppeltür da rechts? Das ist die Haustür des Bauernhauses. Die Frau meines Herrn müsste dort zu finden sein. Falls sie euch nicht helfen kann könnt ihr wenigstens im Haus auf ihn warten. Ich werde gleich nachkommen. Aber erst bereite ich noch eine Kleinigkeit für euch zu, damit ihr euch Stärken könnt. ´´ Nachdem sich die Soldaten in Bewegung gesetzt hatten schloss Raja die Türe und eilte zu Tosh, der leise schluchzend noch immer auf dem Boden saß. Energisch griff sie ihm unter die Arme und zog ihn auf die Beine. `` Nun reiß dich gefälligst zusammen. ´´ raunte Raja und griff nach zwei großen Tontellern. Auf den einen richtete sie einen Laib Brot, Käse und Schinken, auf dem anderen frisch Gebackenen Hefekuchen und Obst an. Mit einem leisen Scheppern fiel ihr Kellerschlüssel auf den Küchenboden. Oh ich Dummerchen. Ich muss wohl in der Hektik meinen Kellerschlüssen irgendwo verloren haben. Hoffentlich weiß niemand, dass sich die mittlere Luke an der hinteren Wand so weit aufklappen lässt, dass man ohne Probleme hinausschlüpfen kann.´´ Tosh stand da wie vom Donner gerührt. In seiner Hand hielte er den Schlüssel fest umklammert und doch sah es so aus als würde er in der Luft schweben. `` Wieso tust du das für mich Raja? Du könntest Schwierigkeiten bekommen. `` bemerkte er. `` Schwierigkeiten? Wieso? Woher sollte ich wissen wo sich irgendein dahergelaufener Tagelöhner, den der Bauer seit ein paar Tagen beschäftigt, herumtreibt.´´ entgegnete Raja kühl und lächelte dabei aber verschwörerisch ´´Nun mach das du weg kommst. Ewig werden sie sich nicht aufhalten lassen. Aber ich schaue wie viel Zeit ich schinden kann. Lauf über den Acker in den Santroswald hinein. Halte die von den bereiten Wegen fern. Es ist zwar gefährlicher, erhöht aber deine Chance zu entkommen´´ Dankbar sah Tosh sie an, dann lief er zur Kellertür schloss sie auf und rannte die Stufen hinab. Raja sollte Recht behalten er konnte sich durch eine der Luken nach draußen zwängen. Im Dauerlauf rannte Tosh über den gepflügten Acker, der aber erst im kommenden Frühjahr bestellt werden sollte. Er musste aufpassen, dass er nicht stürzte. Durch den Frost der Nacht, den die Sonne langsam wegtaute war der gesamte Grund ein wenig rutschig doch darunter immer noch fest gefroren. Nachdem Tosh die hälfte des Ackers überquert hatte kamen die ersten Bäume des Santroswald in Sicht. Während der ganzen Zeit hatte das kribbeln in seinem Körper noch nicht nachgelassen. Seine Arme waren Bereits komplett unsichtbar, langsam aber stetig schien sich sein Oberkörper in Nichts aufzulösen. Ich habe es geschafft. Ich bin ihnen noch einmal mit knapper Not entkommen dachte Tosh als er durch die ersten kleinen Bäumchen des Waldes hindruchsputete.
Baris und seine Verbündeten - Spoiler:
Zur selben Zeit in Schloss Wolkenfall Schnellen Schrittes eilte Baris den Flur in Richtung Bibliothek entlang. Die Sonne leuchtete durch die übergroßen Buntglasfenster, auf denen Baris Vorfahren und ihre Heldentaten abgebildet waren. Doch dafür interessierte sich der junge König keinen Deut. Er zählte mit 29 Jahren mit zu den jüngsten die den Thron bestiegen hatten. Zum Teil war es seinem enormen Ehrgeiz zuzuschreiben, dass er bereits jetzt herrschte. Mit herrschen allein wollte sich Baris jedoch nicht zufrieden geben. Er wollte noch mehr erreichen, etwas das vor ihm keinem seiner Ahnen gelungen war. Vor einem der Fernsehbilder hielt er kurz inne. Es zeigte seinen Urgroßvater König Wadanwährend einer Schlacht. An seiner Seitekämpften menschenähnliche Wesen gegen irgendwelche ominös aussehende Wesen. Darunter stand : König Wadan der Friedensbringer . Abfällig grinsend setzte Baris seinen Weg fort. Ein Diener öffnete ihm die Tür zur Bibliothek und verkündete den Wartenden: ``König Baris! Herrscher über Merendis!´´ Ohne zu warten ging Baris an dem Diener vorbei und deutete ihm mit einer abfälligen Handbewegung die Tür wieder zu schließen. Hier fanden immer die Treffen mit seinen engsten Beratern statt. Baris bevorzugte hierfür die Bibliothek, da sie nicht im Hauptkomplex des Schlosses lag, sondern etwas abseits und sie eine leicht düstere Atmosphäre verbreitete. Deckenhohe Regale zogen sich die Wände entlang, vollgestopft mit Büchern, Folianten und Schriftrollen, die das Wissen von Jahrhunderten bewahrten. Fenster gab es keine, als Lichtquelle dienten ein großes Kaminfeuer und mehrere Kerzenleuchter. Vor dem Kamin stand ein runder Ebenholztisch, um ihn herum fünf bequemen Sesseln. Zwei von Baris Vertrauten waren bereits anwesend. Als der König eintrat erhoben sie sich und verbeugten sich ehrfürchtig. Baris schritt auf sie zu und ließ sich in einem der Sessel nieder. `` Ich bitte euch´´ stöhnte er `` wir sind unter uns. Hier ist weder der Pöbel noch irgendwer anders. Sagt mir lieber wo sich die anderen beiden befinden.´´ `` Unser geschätzter Mantio wird die Nachricht für dieses kurzfristige Treffen nicht rechtzeitig erreicht haben eure Majestät´´ erwiderte die Frau während sie sich setzte `` Es waren Gerüchte im Umlauf, das Fürst von Eschgrund einigen Magiern zur Flucht über die Grenze verholfen hat und Mantio ist ins Fürstentum gereist um die Wahrheit der Gerüchte zu ergründen. Was den lieben General angeht nun ja, er wird sich wohl nur etwas verspäten.´´ In diesem Moment wurde die Tür zur Bibliothek geöffnet. Ein weiterer Mann eilte herein und der Diener wollte den gast gerade vorstellen als Baris blaffte: `` Lass gut sein! Wir wissen wer das ist. Mach und schließ die Tür wir wollen ungestört sein. ´´ Etwas irritiert schwieg der Diener, beeilte sich dann aber aus der Bibliothek zu kommen. `` General Rafad! Schön das ihr es einrichten konntet zu unserem Treffen zu erscheinen´´ begrüßte Baris den Neuankömmling `` Wie ihr wisst gehört Unpünktlichkeit nicht zu den Tugenden die ich schätze. Nun verratet mir und den anderen was euch aufgehalten hat und ich hoffe für euer Wohlergehen, das es ein triftiger Grund ist. `` Nun also…´´ stammelte der General `` gerade eben ist ein Bote mit den Berichten der letzten Patrouillen die durch Menderis ziehen eingetroffen. Laut diesen berichten sind alle Magier des Landes in Gewahrsam genommen worden. Vereinzelt gibt es noch ein paar Magiebegabte, die jetzt aufgespürt werden. Ich denke das es in wenigen Umläufen niemanden mehr in Menderis gibt der dazu fähig ist Magie zu praktizieren.´´ `` Das sind Nachrichten die mir gefallen´´ entgegnete der König `` Euer zu spät kommen ist hiermit entschuldigt´´ ``Ein Hoch auf die fleißigen Soldaten´´ meinte die Frau und deutete Beifall an`` aber habt ihr vielleicht vergessen, dass ihr die schnelle Erfassung der Magier und Magiebegabten eher den Medien zuschreiben solltet lieber General. Ihr seit zwar diejenigen die sie gefangen nehmen, doch ohne Lord Uldah hier und seine Schüler und Schülerinnen wäre es ein sehr viel zeitaufwändigeres Unterfangen gewesen.´´ Der alte Mann, der neben ihr saß, gluckste kurz und richtete seine trüben Augen auf sie `` Lasst gut sein liebe Ethimia. Der General und ich arbeiten eng zusammen. Er wollte bestimmt niemanden Übergehen. Zudem, habe auch ich Neuigkeiten die Euch freudig stimmen dürften Majestät. Einige meiner Gelehrten ein Skript aus der alten Zeit gefunden, sie sind noch damit beschäftigt es zu entschlüsseln, es scheint Informationen über DAS RITUAL zu enthalten. Wenn es komplett entschlüsselt ist lasse ich es nach Burg Schwarzstein senden.´´ `` Bemerkenswert Lord Uldah´´ entgegnete Baris `` Mir scheint, als wäre heut ein guter Tag selbst wenn ihr nun keine oder schlechte Neuigkeiten hättet Gräfin Ethimia, so würde es meine Laune nur ein wenig trüben.´´ Die Gräfin lächelte süffisant als sie erwiderte: `` Aber im Gegenteil eure Hoheit. Ich möchte nicht diejenige sein die eure gute Laune schmälert. Auch ich habe gute Neuigkeiten. Meine Analysen haben ergeben das die meisten Magier die auf Burg Schwarzstein unter Arrest stehen hohes Potential haben. Ich habe ein wenig “Überzeugungsarbeit“ geleistet und einer von ihnen ist bereit mit uns Zusammen zu arbeiten. Er hat mit seinem neuen Studium begonnen was durch das neue Skript von Lord Uldah bestimmt bald voranschreiten wird.´´ `` Was für ein Tag!´´ entgegnete der König `` Ich wusste warum ich euch alle zu meinen Beratern und Vertrauten machte. Schon bald werden wir gemeinsam etwas Großartiges schaffen. Etwas, das noch keinem vor uns gelang. Unser treffen ist hiermit beendet. Doch ich wünsche heute Abend mit euch zu speisen. Ich möchte meinen guten freunden nichts befehlen deshalb WÜNSCHE ich es nur.´´ Die Vertrauten nickten ihre Zustimmung, anschließend verließen alle die Bibliothek.
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