Anzahl der Beiträge : 211 Anmeldedatum : 14.04.12 Ort : Im RPG Land *-*
Charakter der Figur Name, Alter: Aurora, 27 Rang: Anführerin Elementtier: Orion, Phönix
Thema: Die Steppe Sa Apr 28, 2012 4:32 pm
Die Steppe ist im ganzen Territorium des Stammes des Feuers präsent. Das Gras, das dort wächst, ist meist sehr hoch und ausgetrocknet. Das ist auch ein sehr gefährlicher Ort, da wilde Tiere oft hier den Weg kreuzen.
Joey
Anzahl der Beiträge : 298 Anmeldedatum : 01.05.12 Alter : 28 Ort : Freiheit
Charakter der Figur Name, Alter: Joey, 19 Rang: Kriegerin Elementtier: Wölfin (Cheyenne)
Thema: Re: Die Steppe So Mai 27, 2012 10:56 am
(--> von Joeys und Freedoms Hütte)
Joey und Cheyenne durchquerten in Windeseile das Dorf. Sie waren wie Schatten, die an den Holzwänden entlang wanderten. Niemand bemerkte sie, sie waren wie der Windhauch, der den heißen Tag umwehte. Joey blieb stehen und blickte auf das Territorium vor sich. Cheyenne neben ihr ließ ihre Augen begeistert über die Steppe schweifen. Warum bleiben wir stehen?, murrte sie und trat von einer Pfote auf die andere. Sie wollte rennen. Ohne Ziel. Einfach Laufen und Joey wusste das. Sie schmiegte sich kurz an ihr Elementtier, dann schnalzte sie ganz leise mit der Zunge und beide schossen wie Pfeile los. Sie jagten über die Ebene, durchpflügten hohe Grasflächen und sprangen über dornige Büsche hinweg. Sie verschmolzen förmlich miteinander, wurden eins mit dem Wind und der Freiheit. Sie Steppe zog sich ins Unendliche und Joey und Cheyenne hatten das Gefühl unendlich weit zu laufen. Ewig. Die Muskeln der Wölfin spielten unter ihrem dunklen Fell bei jeder Bewegung. Joey bewegte sich geschmeidig im Takt dazu. Die Sonne brannte auf ihre Rücken, doch sie merkten es kaum. Als Cheyenne ihr Tempo verlangsamte, hielt auch ihre Verbündete inne und sah sich um. Um sie herum war nichts außer die Natur. Joey ließ sich ins Gras sinken und schaute zum Himmel empor. Cheyenne trat zu ihr und leckte ihr übers Gesicht. Joey lachte ausgelassen und alle Anspannung des vergangenen Vormittages fiel von ihr ab. Die Gräser kitzelten sie und gaben ihr das Gefühl von Nähe und Geborgenheit. Wie lange wollen wir hier bleiben?, fragte Cheyenne und öffnete das Maul, um die Gerüche aufzunehmen. Denk nicht an die Zeit, entgegnete Joey, doch sie wusste, dass sie hier nicht den ganzen Tag bleiben konnten. Dann ergänzte sie: Eine Weile.
Edit: Joey lag da, auf dem Rücken in dem hohem Gras und blickte in den Himmel. Sie wollte nicht, absolut nicht, doch sie konnte nichts dagegen tun: Eine salzige Träne löste sich aus ihrem Auge und lief die Wange herunter. Sie dachte an ihren toten Adoptivvater, dann an die gesichtslosen Menschen, die ihre richtigen Eltern darstellten. Joey fragte sich, wie sie wohl aussehen mochten, ob sie noch lebten, wer und wo sie waren. Sie wollte ihre Erinnerungen an ihre ersten fünf Lebensjahre zurück. Doch es gab nichts, nur leere Dunkelheit. Cheyenne knurrte wütend und stürzte sich mit einem wildem Geheul auf Joey. Sie rollten über den Boden. Grasflecken bedeckten nach und nach ihre Kleidung und Kletten klebten in dem Fell der Wölfin. Diese zog ihre Lefzen zurück und zeigte eine Reihe scharfer blitzender Zähne. Cheyenne stieß ihre Schnauze in Joeys Gesicht. Es war nicht zu übersehen, was sie ihrer Vertrauten damit sagen wollte. Hör auf, flüsterte Cheyenne. Bitte. Doch Joey fiel. Fiel in die Dunkelheit ihrer Vergangenheit. Ihr Traum von vorhin schien sie einzuhüllen. Die Kriegerin wurde panisch, als sie sah, wie die Sonne verschwand. Ihre Finger krallten sich wie Dornen in Cheyennes Flanke. Die Wölfin schluf mit einer Pfote nach ihr. Immer wieder wiederholte sie ihre Worte. Schließlich jaulte sie sie heraus, sodass man sie über die ganze Steppe hätte hören müssen. HÖR AUF!! Das schaurige Wolfsjaulen klang so vertraut in Joeys Ohren. Sie spürte, wie etwas ihren Körper herumschleuderte und sie landete hart auf der Erde. Doch Joey lag die ganze Zeit dort im Gras... Sie wand sich unter Cheyennes Gewicht und schlug die Augen auf. Ihre Wölfin lockerte ein wenig ihren festen Griff und Joey sprang auf alle Viere. Sie hob den Kopf zu dem strahlend blauen Himmel empor und jaulte, wie ein Wolf. Sie hatte es von Cheyenne gelernt, wie man welche Stimmung ausdrückte. Und so schickte sie ihr trauriges und wildes Heulen in die Freiheit hinaus. Dann, ohne ein Wort oder sich auch nur anzuschauen, wirbelten die beiden Verbündeten herum und jagten über die weite Ebene zurück. Sie mussten diesen Gedanken entfliehen. Und die Freiheit und den Wind spüren, der sie trug. Sie achteten nicht auf die Dornen, die ihre Haut zerkratzten und sich in ihre Sohlen bohrten. Sie fühlten nichts und dachten an nichts anderes, als an die Freiheit.